Tagessieg beim Finale – ADAC-Förderpilot macht die Saison perfekt
Der Mörlenbacher Kartprofi Tobias Dauenhauer hat das geschafft, wovon viele Nachwuchs-Motorsportler träumen. Beim Abschlussrennen der ADAC Kart Masters im bayerischen Wackersdorf am vergangenen Wochenende gelang es dem Hessen sich gegen 42 Fahrer in der teilnehmerstärksten Klasse, den X30 Senioren, durchzusetzen und mit dem Tagessieg die Meisterschaft für sich zu entscheiden.
Dabei lief zu Beginn der Saison nicht alles perfekt: Setup-Probleme am Chassis machten dem 17-Jährigen zu schaffen. Erst das Halbzeitrennen in Oschersleben Ende Juni brach das Eis. Endlich hatte man die richtige Einstellung gefunden – Ergebnis damals: Tagessieg und erstmals die Führung in der Meisterschaft. Dauenhauer erinnert sich: „Nachdem ich nicht optimal in die Saison gestartet war, konnte ich ab Oschersleben so richtig Gas geben. Der Fehler war gefunden und ich konnte meinen Rückstand wieder gut machen. Auch das letzte Rennen in Kerpen lief gut für mich. Jetzt heißt es heute für mich: Nerven behalten und das Ding nach Hause fahren!“
Gesagt, getan. Bereits in den Heats (Qualifikationsläufen) schien alles in die richtige Richtung zu laufen. Resultierend aus den vorherigen Zeittrainings, startete Dauenhauer von Position drei in das erste Sprintrennen. Hier konnte er nach mehreren Positionswechseln bis zum Schwenk der Zielflagge Position eins für sich behaupten. Im zweiten Heat startete er ebenfalls von Rang drei, konnte aber nach Erlöschen der roten Ampel unmittelbar auf Rang zwei vorfahren und Boden auf den Führenden gut machen. Ein Angriff im letzten Renndrittel war allerdings nicht mehr drin, denn die Rückholfeder des Vergasers schien gerissen zu sein. Dadurch hing das Kart auch im Bremsbereich weiter am Gas, was es Dauenhauer erschwerte, am Führenden dran zu bleiben. Er wurde zweiter.
Mit Rang zwei nach der Heat-Wertung (Startposition für das Halbfinalrennen) waren die ersten Weichen für den Erfolg gestellt. Im Halbfinalrennen kam der Intrepid-Pilot gut vom Start weg, musste aber den Führenden im Startgetümmel ziehen lassen. Mit fünf Kontrahenten im Nacken fuhr Dauenhauer Kampflinie und verteidigte erfolgreich Platz zwei.
Somit startete er auch im Finalrennen von der zweiten Startposition. Trotz schlechterer Seite gewann er knapp den Start und übernahm die Führung des Feldes. Hinter ihm ging es derweil heiß her: Wie an einer Perlenkette aufgereiht übten über 10 Kontrahenten permanent Druck auf Dauenhauer aus. Er hielt Stand und schaffte es, sich gegen Mitte des 18-ründigen Rennes freizufahren. Mit über 1,5 Sekunden siegte er im Finale – und holte sich im Photo-Finish den hart umkämpften Meistertitel 2015 in der X30 Senioren.
„Toll ist natürlich, wenn man als Meister auch noch das letzte Rennen der Saison gewonnen hat und Erster in der Tageswertung wird – einfach nur perfekt! Klar gab es zu Beginn dieser Saison noch ein paar Probleme. Diese konnten wir aber noch rechtzeitig aus der Welt schaffen. Jetzt ist mein Glück perfekt, mit Streichergebnis liege ich 24 Zähler vor meinem direkten Verfolger. Mein Team trägt einen großen Anteil daran, dass es dieses Jahr so gut lief. Der Support seitens AK Racing mit Peter Wendel und Stefan Mack war hervorragend, der Motor war richtig toll. Auch Dominik Mayer hat seinem Namen alle Ehre gemacht, denn er hat stets das Beste aus unserem Material herausgeholt. Ich bin überglücklich!“, strahlt Tobias Dauenhauer nach der Siegerehrung.
Auch Vater Günther Dauenhauer zeigt sich mächtig stolz: „Das ist natürlich ein toller Moment. Die ganze Arbeit der vergangenen Monate hat sich gelohnt. Tobias hat tolle Arbeit geleistet, er war immer fokussiert auf das Wesentliche und ist mit Köpfchen gefahren. Nachdem wir in den letzten Jahren oft Pech gehabt haben, haben wir uns diesen längst überfälligen Titel wirklich verdient.“
Trotz Meistertitel gibt Dauenhauer weiter Gas. So startet er in den nächsten Wochen nicht nur beim Kart Cup in Oschersleben oder dem ADAC Kart Bundesendlauf in Bopfingen. Auch bei der IAME X30 Weltmeisterschaft in Le Mans wird sich Dauenhauer erneut mit der nationalen sowie internationalen Konkurrenz messen. Auf die Nachfrage, ob nächstes Jahr ein Einstieg in den Automobilsport geplant sei, bekam unsere Redaktion bisweilen keine Antwort. Man darf also gespannt sein, wohin die Reise für das Nachwuchstalent gehen wird.