ADAC-Förderpilot holt sich Meisterschafts-führung in der X30 Senioren
Am vergangenen Wochenende startete in der etropolis Motorsportarena die dritte Veranstaltung der ADAC Kart Masters. Die Kartrennstrecke in Oschersleben gehört nicht nur zu einer der schnellsten Strecken im Rennkalender, sondern ist zugleich auch die nördlichste Station der Saison. So war der 1.018 Meter lange Hochgeschwindigkeitskurs Schauplatz zahlreicher Duelle inklusive Rangverschiebungen in der Meisterschaft. Natürlich durfte Tobias Dauenhauer als „alter Hase“ der Kart Masters auch beim Halbzeitrennen nicht fehlen. Dieses Mal sollte es besser in Oschersleben laufen, nachdem er dort im letzten Jahr durch den Fehler eines anderen Piloten auf Rang sechs in der Meisterschaft zurückfiel. Wie in der vorherigen Saison war er auch diesmal als Drittplatzierter nach Sachsen-Anhalt gereist – ein böses Omen?
Obwohl Dauenhauer Zweitschnellster im Zeittraining war und sich somit für die Gruppe „B“ der Heats qualifizierte, liefen der erste Qualifikationslauf alles andere als rund. Der Motor wollte bei der Ausfahrt aus dem Parc Fermé nicht anspringen, wodurch der AK Racing-Pilot seine Pole Position zunächst an den Nagel hängen musste – ärgerlich. „Was dann folgte war das reinste Gefühlschaos“, erzählte Dauenhauer. Denn während Mechaniker Dominik Mayer in diesen Minuten alle Hände voll zu tun hatte, war das Feld bereits auf der Strecke. Zum Glück gelang es Mayer aber in kürzester Zeit den Motor erneut zum Laufen zu bringen, sodass Dauenhauer doch noch am Heat teilnehmen konnte. Nachdem man gedacht hatte, dass man dem Feld nun nachfahren müssen, kam erneut wieder alles anders: Durch einen Unfall in der ersten Runde wurde der Heat abgebrochen und neu gestartet. Dadurch durfte der Mörlenbacher Kartprofi seine eigentliche Pole beim Restart wieder einnehmen. Nach der Freude folgte aber wieder die Ernüchterung: Auch beim Restart verweigerte der Motor seinen Dienst und Dauenhauer blieb wieder stehen. Diesmal hatte der 17-Jährige kein Glück, dem Feld musste er nun doch von hinten nachfahren. Was der ADAC-Förderpilot dann ablieferte, war sensationell. Von Rang 28 gelange es ihm innerhalb der 13 Runden 22 Piloten trotz harter Zweikämpfe zu überholen und als Sechster durchs Ziel zu fahren.
Der zweite Heat stellte sich nicht so chaotisch dar, wie der erste. Dauenhauer startete von Rang zwei in den letzten Qualifikationslauf und konnte sich gleich zu Beginn mit dem Führenden vom Verfolgerfeld lösen. Dauenhauer pushte und versuchte mehrmals die Führung zu übernehmen. Nach mehrmals geblockten Überholversuchen kamen sich beide Kontrahenten dann etwas zu nah, was eine Kollision zur Folge hatte. Dauenhauers Kart war kurz lenkunfähig und kam auf den Rasen. Diese Chance nutzten zwei Verfolger und verwiesen Dauenhauer auf Rang vier.
Nach chaotischen Qualifikationsläufen folgten erfolgreiche Rennen. Durch die Heats hatte sich der Hesse für die fünfte Startposition im Halbfinallauf qualifiziert. Diese konnte er problemlos in der ersten Runde in Position drei ummünzen. Kurz darauf fiel der Führende aus, was für Dauenhauer den Silber-Rang bedeutete. Dann erneut ein Zwischenfall: Durch einen heftigen Unfall musste das Rennen, wie bereits in den Heats, abgebrochen und einige Zeit darauf neu gestartet werden. Dauenhauer nutzte die Gunst der Stunde und konnte sich diesmal mithilfe des Restarts in Führung katapultieren. Er siegte mit 0,66 Sekunden Vorsprung.
Folglich stand Dauenhauer im Finale ganz vorne. Die Pole Position konnte er nach Erlöschen der roten Ampeln sofort in die Führung umsetzen. Diesmal ging es wesentlich enger zur Sache, denn hinter Dauenhauer hatte sich ein Pulk mit elf eng beieinanderliegenden Piloten gebildet, die ordentlich Druck machten. Zeitweise fiel Dauenhauer auf drei zurück, konnte sich aber bis zur Zieleinfahrt die zweite Position zurückholen.
„Wir waren sehr zufrieden mit dem Wochenende. Auch wenn die Qualifikationsläufe etwas chaotisch waren, haben wir uns mit hervorragenden Rennläufen den Tagessieg und somit die Meisterschaftsführung geschnappt. Mit dem neuen Intrepid-Material kommen wir nun sehr gut zurecht, wir sind langsam in der Lage die Performance des Materials richtig auszunutzen!“, freut sich Dauenhauer nach der Siegerehrung. Und weiter: „Vielen Dank an AK Racing für die Unterstützung und natürlich auch Dominik Mayer, der mit beherztem Schraubereinsatz das Kart in den Heats wieder flott bekommen hat.“
Nächstes Wochenende startet Dauenhauer beim Kart Cup im Rahmen der WAKC, der nächste ADAC Kart Masters-Lauf findet am zweiten Augustwochenende in Kerpen statt.