Fiesta auf belgisch

Autor: Joshua Hildebrand • Erschienen in der "TUNING" (S. 46 - 53), Ausgabe 2/2013

„Fiesta“ kommt aus dem Spanischen und bedeutet ins Deutsche übersetzt: „Fest“. Eines sei gesagt – in diesem Fall gehört beides zusammen wie Belgien und Pommes Frites. Überall wo der Fiesta vom Kristof Haesen steht, bilden sich Menschentrauben und bestaunen die ganz besondere Interpretation seines Kleinwagens im Lambo-Style.

 

Kristof Haesen (22) lebt in Mopertingen, Belgien und begann schon recht früh mit dem Tuning. Angefangen hatte er mit 18, als er sich sein erstes Auto, einen Ford Fiesta MK6, zulegte und mit steiferen Federn sich dem Thema „Tuning“ annäherte. Schnell merkte er, dass das noch lange nicht reicht. Ein einstellbares Gewindefahrwerk von KW musste in naher Zukunft ebenso her, wie schwarze Felgen mit Edelstahlrand. Immer wieder veränderte Kristof seinen ersten Fiesta, bis er sich nach drei Jahren dazu entschloss ihn zu verkaufen. Keine Angst, liebe Leser, die Geschichte ist damit noch nicht vorbei.

 

„Der schon werksseitig sportliche Look des Fiesta Sport Mk7 hatte mich überzeugt“

 

Nun musste der alte Fiesta dem neueren MK7 weichen. Kristof war sich zunächst sicher, dass er am ohnehin schon sportlichen „Fez“ nichts ändern wird. Natürlich hielt dieser Vorsatz nicht lange, und so kam es, dass er nach vier Monaten wieder vom Tuning-Virus befallen wurde…

Die Serienfelgen wichen den noch vorhanden Felgen vom Vorgänger, 4cm Tieferlegung war Pflicht. Frontgrill und Heckschürze lackierte er schwarz, ein Lester Bodykit und das komplette Cleaning gehörten zu „Schritt Zwei“ des gesamten Projekts.

Natürlich gibt man sich als leidenschaftlicher Autoliebhaber und Tuner nur selten zufrieden. Nach einer Weile sah er sich an seinen Felgen satt, weshalb er sich für neue 17 Zoll Karizma-Felgen entschloss. Nun befand sich MK7 tuningtechnisch in einem fortgeschrittenen Stadium – Ein Airride-Fahrwerk durfte nun nicht mehr fehlen. Tommy von RRASS (www.air-ride.be) verwirklichte diesen Traum und verbaute Kristof das neue Luftfahrwerk samt Leitungen mit zehn Millimetern Durchmesser, zwei mal zehn Liter Airtanks und zwei 420c Kompressoren von Viair.

 

„Diese Art von Fiestas sind beliebt in Belgien“

 

Das Interieur beließ der 22-Jährige Belgier weitestgehend unangetastet. Die Standard-Sitze waren schon von Werk ab mit feiner, schwarzer Kuhhaut überzogen und bekamen, passend zu den Tieftönern (zu denen wir später kommen) im Kofferraum, das orangene Karomuster verpasst. Wirft man einen Blick in den Fußraum, so findet man das Muster auch dort – Design aus einem Guss. Ein Blick nach oben offenbart: Den Dachhimmel belederte Kristof auch. Das war auch der Grund, warum sich der Limburger zunächst für ein Airbrush im „Expendables“-Stil (ein Ensemble-Actionfilm, bei dem Sylvester Stallone Regie führte und zusammen mit Dave Callaham das Drehbuch schrieb) von GG-Art entschied.

Ein halbes Jahr später musste sich wieder etwas ändern. Als großer Fan von Lamborghini, aber ohne das nötige Kleingeld, wollte Kristof ein bisschen Lambo-Flair besitzen: Vom Airbrush-Blau wechselte er zu Lamborghini-Orange, cleante die Karosserie, lackierte die A-Säule und Fensterumrahmungen in matt-schwarz und ließ zudem LSD-Flügeltüren montieren. All das soll das Thema rund um den Stier aus Sant´Agata, der Geburtsstätte aller Lamborghinis in Norditalien, unterstreichen. Genauso wie die erneut neuen 17 Zoll x 7J Introsphere-Felgen von Intro Custom Wheels. Drei Monate gingen für das komplette Remake ins Land – und das hat sich gelohnt: das Ergebnis kann sich auf jeden Fall sehen lassen!

 

„Mein Traum war es, ein ganz individuelles Auto zu besitzen – das ist nun wahr geworden“

 

Natürlich darf es in solch einem Tuning-Kunstwerk nicht an Entertainment mangeln. Damit´s auch kräftig was auf die Ohren gibt, dafür sorgen zwei Subwoofer von Pioneer mit jeweils 1200 Watt Leistung und einem Hifonics Titan 8400-Verstärker. Steuergerät mit Lenkrad-Bedienungselementen, und Matrix TFT LCD Bildschirmen samt Sprachsteuerung dürfen natürlich ebenfalls nicht fehlen.

Weniger für den Sound, aber mehr für das Aussehen des 90 PS-Diesels, wurde ein Auspuff von Skytune verbaut. Ein K&N Sportluftfilter sorgt für eine bessere Beatmung.

Neben den signifikantesten Veränderungen finden auch 800k-Xenon, Led-Rückleuchten und Led-Leuchten im Innenraum Verwendung.

Das komplette Fahrzeug ist gecleant. Angefangen bei der Front, die nun ohne Ford-Emblem daherkommt, der entfernten Dachantenne, bis hin zum Heck– alles wurde auf minimalistischem Niveau neu gemacht. Apropos Heck: Kristof hat einen mit Klavierlack überzogenen Diffusor angebracht und die hinteren Scheiben tönen lassen – bei der Heckscheibe muss er nun selbst für Durchblick sorgen, denn den Heckscheibenwischer hat er abmontiert.

 

„Ohne meine Freundin hätte ich es in der Tuningszene nicht so weit gebracht“

 

Kristof ist ganz stolz auf seinen fahrbaren Untersatz. Stylingtechnisch ist alles aus einem Guss. Das war nicht immer so. Zu Beginn war der Fiesta blau mit Airbrush-Motiven eines Hollywood-Films, auch die Felgenauswahl stellte sich monatelang als nicht passend heraus. Erst richtig fertig war Kristof seiner Meinung nach mit dem Projekt, als er sein Cockpit mit dem orange-farbenen Karomuster verziert, diverse Modifizierungen, wie etwa die Hifonics-Steuereinheit verbaut hat und zusätzlich den Dachhimmel schwarz belederte.

Natürlich ging es nicht alles ohne Hilfe vonstatten, gibt der sympathische Mopertinger (Belgien) zu. Hätte er nicht den weiblichen Beistand und die Hilfe seiner Freundin gehabt, hätte er es nicht so weit in Sachen Tuning geschafft. Auch möchte er Jochen, Dave & Steven, Tommy RRAS (Robert Racing Airride Suspensions) und De GEET danken, die ihn bestens unterstützt haben und ihm bei der Realisierung geholfen haben. Sein Fiesta ist der erste modifizierte seiner Art im gecleanten Lambo-Style in ganz Europa – und darauf ist Kristoff mächtig stolz.

Wir können nur sagen: Zu recht! Ein wirklich gelungenes Projekt!

 

www.tuningmagazin.de