"Mimi"

Autor: Joshua Hildebrand • Erschienen in der "VW SPEED" (S. 116 - 119), Ausgabe 2/13

Da soll noch einer sagen, Frauen hätten mit Autos nichts am Hut. Mimi Babic ist das beste Beispiel dafür, dass das eben doch passen kann. Sie zieht nicht nur wegen ihrem Aussehen die Blicke aller Männer auf sich, sondern auch wegen ihres ganz besonderen Autos. Der schwarze Golf 5 2,0 TDI im GTI-Look ist ihr ganzer Stolz – na, wenn diese Frau kein guter Fang ist.

 

Mimi Babic kommt aus einem beschaulichen Ort namens Langweid am Lech (Bayern) mit nur rund 7500 Anwohnern. Im kleinen Örtchen kennt sie jeder, auch über die Grenzen dieser Idylle ist Mimi durch ihr außergewöhnliches Hobby bekannt geworden. Nicht, dass Tuning selten wäre – aber wenn es eine hübsche Frau betreibt, dann steigt der Seltenheitsfaktor exorbitant in die Höhe.

 

Vom hässlichen Entlein zum Shootingstar

 

Auf die Frage, auf welche drei Bereiche Mimi bei ihrem Auto am meisten Wert legt, antwortet sie nur: tief, tiefer, am tiefsten!

Und genau das trifft auf ihren Golf der fünften Generation durchaus zu. Sagenhafte 110 mm holte die Langweiderin mithilfe von H&R Federn und AH-Exklusive-Parts Spezial heraus. „Wer schön sein will, muss leiden!“ wird sich Mimi gedacht haben. Bahnübergänge und Co. sind nun zu einer ernsthaften Gefahr ihres „Schätzchens“ herangereift.

 

Im März 2005 legte Mimi sich den Golf zu, der damalige Zustand war „original hässlich“ (Zitat: Mimi), auch die Leistung des 2 Liter Turbodiesels hält sie für „nicht erwähnenswert“.

Also war klar: Das Auto braucht eine Schönheitskur!

Die Kotflügel wurden um 3 Zentimeter in die Breite gezogen, um dem kompakten Golf eine noch sportlichere Note zu verleihen. Natürlich war auch das allseits bekannte Thema „Cleaning“ wieder ein Muss: Die Front samt der Motorhaube wurde ebenso vom Markenemblem befreit, wie die Heckklappe. Den Lack beließ Mimi im Originalzustand, sprich VW-werkseigenes Deepblack-Perleffekt, welches – zugegeben – wie die Hölle glänzt und super gut aussieht.

Um dem GTI-Look näher zu kommen, verbaute die VW-Liebhaberin die amerikanische Variante der GTI Stoßstange, inklusive der orangenen Begrenzungslichter, die speziellen Einbauvorschriften des TÜVs unterliegen. Aber mal im Ernst, wen interessiert das? Bei Mimi ist natürlich alles ordnungsgemäß eingetragen und sieht bestens aus! Frontgrill, Heckstoßstange und Auspuff sind dem Original-5er-GTI entnommen und finden nun in derselben Wagenfarbe an Mimis Golf Verwendung. Sound? Naja, ein Diesel eben.

„Schwarz mag ich“, antwortet Mimi auf die Frage, warum denn alles ein wenig dunkler an ihrem Auto ausgefallen ist – ein wahrer „Black Beauty“ möchte man meinen – eine treffendere Bezeichnung würde wohl auch dem besten Autoren nicht einfallen.

 

 

Mehr ist mehr – Felgen der Oberklasse

 

Einer der wichtigsten Schönheitsmerkmale an einem Auto sind natürlich die Felgen. Hier hat sich die hübsche Bayerin etwas ganz Besonderes ausgedacht – Stichwort: Mercedes: Vorne verrichten 8,5x19 ET 50-Felgen und hinten 8,5x19 ET 42-Felgen vom Stuttgarter Autobauer in Verbindung mit 215/35/19-Bereifung von Hankook ihren Dienst. Dazu müssen wir ein Kompliment aussprechen – das Ganze harmoniert so sehr miteinander, dass sich die Wolfsburger vielleicht mal überlegen sollten, Felgen aus Stuttgart mit ins Programm zu nehmen.

 

Im Innenraum versprüht dagegen nüchterne Serienausstattung ihren Charme, dennoch kommt ein bisschen Luxus-Feeling auf: S-Line-Sitze mit feiner, beiger Kuhhaut überzogen sind klar das Highlight des Innenraums. Auch das Entertainment wurde nicht verändert – normale Armaturen, frei von jeglichen Zusatzinstrumenten und das Serien-Radio soll genügen.

Mimi mag Tuning, was womöglich auch an der Szene liegen mag. Sie fährt gerne auf Treffen, lernt neue Leute kennen und trifft alte Freunde wieder. Ihr Golf V ist derzeit das zweite Projekt im Hause Babic – zuvor hatte sie einen schönen und seltenen Golf 1 Cabrio. Irgendwann war aber auch hier die Zeit reif – etwas Neues musste her!

 

Tuning als Lebenswerk

 

Seit Mimi denken kann beschäftigt sie sich mit dem Thema Auto und dem Hobby „Tuning“. „Für alle anderen war das immer recht ungewöhnlich, denn als kleines Mädchen habe ich immer am liebsten mit Werkzeug gespielt“, erklärt sie und lächelt verschmitzt.

Durch ihren Bruder ist sie aber erst richtig in die Tuning-Szene mit eingestiegen. Auch wenn sie bei noch keinem Club Mitglied ist, ist sie immer gern gesehen. Mit ihrer lockeren Art kommt sie immer gut an. Auf die Frage, wo sie ihre persönliche Stärken sieht, antwortet Mimi ganz locker: „Fahren, Auto verschmutzen und wieder reinigen“.

Und auch ansonsten ist Mimi eine ganz lustige, kecke und sympathische Frau. Auf eine weitere Frage, was sie ansonsten gerne sammelt, antwortete sie mit – Zucchini! Na, wenn das mal keine Essenseinladung ist.

 

Mimi steckte viel Zeit in ihr Schmuckstück und freut sich jedes Mal wieder auf das Endergebnis. Dies gibt ihr auch immer wieder die Motivation, etwas Neues auszuprobieren. Das Thema „Tuning“ und „Schrauben“ macht der jungen Angestellten nichts aus. Ganz im Gegenteil: Tag ein, Tag aus kann sie an ihrem Auto arbeiten, ohne dass sie die Lust verliert. Tuning macht ihr also auch noch nach den vielen Jahren Spaß,

trotzdem könnte Mimi ihre neidischen Blicke aus dem Fenster ihres Golfs nicht verheimlichen, wenn dann doch einmal ein Audi RS6 überholen sollte – schnell, laut, tief: das ist ihr Traumauto!

Mimi wird es also wohl auch in Zukunft nicht lassen können, an Autos herumzuschrauben. Männer! Ihr dürft hoffen – vielleicht hören und sehen wir bald wieder etwas von ihr – von ihr und einem neuen Schmuckstück: einem Audi RS6.

 

 

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